Wie der Wiedehopf sein Zuhause am Liebsten mag - Anleitung für den Nistkastenbau

Das optimale Zuhause für den Wiedehopf 

erstellt von Manfred

 

Seit vielen Jahren beobachte ich bereits intensiv den Wiedehopf am Wagram und im angrenzenden Umland. Aus diesem Grund möchte ich mit Ihnen meine Beobachtungen teilen und Ihnen meine Empfehlungen für die Anbringung eines Wiedehopf-Nistkastens zusammenfassen. Die Lebensweise und das Aufzuchtverhalten des Wiedehopfs, seiner Brut und den Jungvögel wurden von mir jahrelang dokumentiert sowie teilweise auch mit Videokameras, im und rund um den Nistkasten herum, festgehalten. Zusätzlich wurde die Wiedehopf-Population am Wagram von Studierenden des Konrad Lorenz Institut (Veterinärmedizinische Universität Wien) beobachtet und wissenschaftlich begleitet.

Aus diesen Beobachtungen heraus und der jahrelangen Erfahrung bei der Ansiedelung, ergeben sich einige wesentliche Aspekte, die man beim Aufbau eines Nistkastens für den scheuen Höhlenbrüter berücksichtigen sollte.

Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, bitte kontaktieren Sie mich persönlich unter der angegebenen Email-Adresse: office@hoopoe.world 

 

Der richtige Standort

Das Einflugloch des Nistkastens muss 50 cm ab Boden angebracht sein. Diese Höhe ist wesentlich, denn wird der Kasten höher angebracht, zieht der Star als dominanterer Brutkonkurrent in den Nistkasten ein und vertreibt den Wiedehopf.

Auch wenn die Höhe von 50 cm ab Boden niedrig erscheint, bedeutet das dennoch keine Gefahr für den Wiedehopf. Mit seiner Stinkdrüsen wehrt er potentielle, natürliche Feinde wie zB Marder, Fuchs usw. ab und vertreibt sie.

Bitte den Nistkasten nicht in der Nähe vom Wald anbringen, mindestens einen Abstand von 80 Meter berücksichtigen! Die Wiedehöpfe übernachten zwar im Wald oder am Waldrand, die Brut ist jedoch dort in großer Gefahr. Der Baumfalke, ein schneller Jäger mit Vorliebe für Vögel, ist der größte Feind für die Altvögel während der intensiven Jungen-Fütterung, und gefährdet durch sein Jagdverhalten die Brut.

Optimal sind nach Süd-Ost ausgerichtete Buschgruppen oder Böschungen. Aber auch hier muss unbedingt ein Mindestabstand von 200 Meter zu belebten Gegenden (Wohngebiete, Siedlungen, ...) eingehalten werden. Dies gilt besonders, wenn man den Wiedehopf auch beobachten möchte. Durch Menschen verursachte Störung beeinflusst das Brutverhalten des Wiedehopfs. Er reduziert dadurch seine Fütterungsflüge und weniger Jungvögel überleben die Aufzucht. Je höher die Anzahl der Jungvögel die ausfliegen, desto größer die Chance für die Wiederansiedelung des Wiedehopfs.

Zwischen den einzelnen Brutkästen sollte ebenfalls ein Abstand von mindestens 300 Metern eingehalten werden, da sich die Wiedehopfe ansonsten gegenseitig verjagen.

 

Wenn Sie diese Punkte beim Aufbau eines Wiedehopf-Nistkastens berücksichtigen, steht einer Wiederansiedelung in Ihrer Region nichts im Wege!

Achtung – der Wiedehopf ist ein Zugvogel – nicht überall wo er gesichtet wird, lässt er sich nieder!

 

Vielen Dank für Ihr Engagement!

Ihr Manfred Eckenfellner

 

Hier können Sie die Anleitung inklusive Skizzen downloaden:

 

Download
Das optimale Zuhause für den Wiedehopf - Anleitung für Nistkastenbau
Das optimale Zuhause für den Wiedehopf.p
Adobe Acrobat Dokument 478.7 KB